Die Freimaurerei hat in Eckernförde und der
umliegenden Region eine lange Tradition. Bereits im 18. Jahrhundert
entwickelte sich auf dem Anwesen von Louisenlund unter dem
Statthalter der dänischen Krone, Carl von Hessen ein weithin
beachtetes freimaurerisches Zentrum.
Dort wirkte auch zeitweise der in Eckernförde wohnende
geheimnisumwitterte Graf von Saint Germain, der 1784 in der
Nicolaikirche beigesetzt wurde.
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts bildete
sich eine Gruppe von Eckernförder Freimaurern, die regelmäßig die
umliegenden Logen in Kiel und Schleswig besuchten. Ab 1877 siedelten
sich durch den Eisenbahnbau in Eckernförde Ingenieure und Baumeister
an. Darunter waren auch zahlreiche Freimaurer, die sich der Gruppe
anschlossen.
Am 18. 0ktober 1880 wurde die Johannisloge
"Leuchte am Strande" zu Eckernförde als Tochterloge der Großen
Landesloge der Freimaurer von Deutschland gestiftet. Erster
Vorsitzender Logenmeister war der Seminarlehrer Hugo Michaelis. Zu
den Stiftern gehörten ferner: Prof. Moritz F. Gerns und Baumeister
Hoffmann von der Baugewerkschule sowie neun weitere Logenbrüder aus
allen Berufszweigen.
Die Zusammenkünfte, die sogenannten
freimaurerischen Arbeiten, fanden in einem errichteten Anbau beim
Lokal des Gastwirtes Wist am Vogelsang statt. Die Mitgliederzahl
stieg ständig, so dass die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten.
Zum 25. Stiftungsfest konnten die Brüder ein eigenes Haus in der
Frau-Klara-Straße 3 beziehen.
Nach dem 1. Weltkrieg war der Zuwachs auf
über 100 Brüder gestiegen: So wurde das Haus in der
Frau-Klara-Straße zu klein und mit dem Strandhotel in Borby,
Jungmannufer 9 getauscht. Heute ist es ein Seniorenwohnsitz und für
Segler von See kommend ein „leuchtendes“, sichtbares Gebäude.
Am 15. Juli 1935 begann auch für die
„Leuchte am Strande“ die dunkle Zeit. Freimaurer wurde durch die
Gestapo beobachtet und verfolgt; die Loge wurde schließlich auf
Weisung der nationalsozialistischen Machthaber geschlossen.
Erst nach Kriegsende, am 16.Mai 1946 konnte
der alte und neue Meister, Friedrich Jörn die Logenarbeit wieder
aufnehmen, wesentliche Unterstützung wurde von Seiten dänischer
Brüder aus Apenrade geleistet. Heute befinden sich die
Versammlungsräume in der Noorstraße 16.
In der Tradition des Freimaurerordens
bemühen wir uns um Selbsterkenntnis, um Schaffung menschlicher
Bindungen und um soziale Verantwortung.
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